Richard Dehmel war ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der von 1863 bis 1920 lebte. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Symbolismus.
Dehmel wurde am 18. November 1863 in Wendisch-Hermsdorf (heute Polen) geboren. Er studierte Jura in Berlin, brach sein Studium jedoch ab, um sich ganz der Dichtung zu widmen. 1893 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband "Aber die Liebe", der großen Erfolg hatte und ihm zu Bekanntheit verhalf.
Dehmel schrieb vor allem Liebesgedichte, die von Sinnlichkeit und Erotik geprägt waren. Er thematisierte oft die Liebe zwischen Mann und Frau und nutzte dabei eine sehr persönliche, leidenschaftliche Sprache. Seine Werke waren sehr innovativ für die damalige Zeit und wurden von einigen als skandalös empfunden.
Neben seiner dichterischen Tätigkeit engagierte sich Dehmel auch politisch und setzte sich für soziale und pazifistische Themen ein. Er war ein aktives Mitglied der Freien Vereinigung für Kunst und Literatur, die sich gegen den Naturalismus und für eine neue Künstler- und Dichtergeneration einsetzte.
Während des Ersten Weltkriegs war Dehmel für kurze Zeit Kriegsberichterstatter, jedoch änderte er später seine pazifistische Haltung und unterstützte den Krieg. Dies führte zu Spannungen mit vielen seiner früheren Weggefährten.
Richard Dehmel verstarb am 8. Februar 1920 in Blankenese bei Hamburg. Obwohl sein Ruhestand anfangs aufgrund seiner kontroversen politischen Positionen etwas in den Hintergrund geriet, wird er heute als wichtiger Vertreter des Symbolismus und einer der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts angesehen.
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